Die Bevölkerung auf Bali weist eine relativ homogene Struktur auf, denn sie besteht zu beinahe 90 Prozent aus Balinesen. Daneben gibt es eine chinesische Minderheit auf der Insel, einige Javaner und die Ureinwohner von Bali, die Bali Aga. Insgesamt leben rund 3,8 Millionen Menschen auf Bali, was eine hohe Bevölkerungsdichte bedeutet, bedenkt man die Größe der Insel. Die meisten Menschen leben in den Städten im Süden. Dennoch gibt es auf Bali keine so ausgeprägte Landflucht wie in den meisten anderen Ländern weltweit.
Es gab drei Einwanderungswellen, in denen die Vorfahren der heutigen Balinesen auf die Insel kamen. In prähistorischer Zeit kamen die ersten Einwanderer von Borneo und Java, eine zweite Einwanderungsbewegung, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckte, folgte von Java in der hinduistischen Periode. Schließlich flohen im 15. und 16. Jahrhundert zahlreiche Menschen vor der Islamisierung der großen Nachbarinsel nach Bali. Darunter waren viele Aristokraten, die das kulturelle und religiöse Leben auf Bali nachhaltig prägten. Balinesen leben heute nicht nur auf Bali, kleine Gruppen gibt es auch auf der Insel Lombok und auf Java.
Ureinwohner der Insel: Bali Aga
Die Bali Aga sind die Ureinwohner von Bali oder die Ur-Balinesen. Die rund 3.000 Angehörigen dieser Volksgruppe leben hauptsächlich im Osten der Insel, sind aber auch in den zentralen Regionen oder im Nordwesten anzutreffen. Sie kamen lange vor dem Hinduismus auf die Insel und pflegen bis heute ihre animistischen Traditionen. So vergraben sie im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit der hinduistischen Bevölkerung auf Bali ihre Toten in der Erde. Einige Angehörige der Bali Aga lassen ihre Toten sogar unter freiem Himmel verwesen. Sie sprechen außerdem einen eigenen Dialekt des Balinesischen, der jedoch regional variieren kann. Berühmt sind die Bali Aga für die kostbaren Stoffe, die sie nach einem traditionellen Verfahren in mühsamer Handarbeit herstellen. Die größte Gemeinschaft der Bali Aga lebt in dem Ort Tenganan.
—
[ratings]—
Chinesen beeinflussten Kultur der Insel
Die größte Minderheit auf Bali bilden die Chinesen, die hauptsächlich in den großen Städten der Insel leben. Die Einflüsse der chinesischen Kultur haben in den letzten Jahrhunderten auf Bali ihre Spuren hinterlassen und einige Elemente wurden in das Alltagsleben integriert. Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren chinesische Münzen das am weitesten verbreitete Bargeld auf der Insel. Chinesisches Porzellan wurde zur Verzierung von Tempelmauern und -toren genutzt. Ein Tanz, der Baris Cina, geht der Legende nach ebenfalls auf die Chinesen zurück. Er wird hauptsächlich bei religiösen Zeremonien im Süden von Bali aufgeführt.
