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Welche Religion gibt es auf Bali?

Die Zugehörigkeit zu einer Religion in Indonesien ist eindeutig, fast 90 Prozent der Bevölkerung Indonesiens sind Moslems. Bali stellt in dieser vom Islam geprägten Gesellschaft eine Ausnahme dar, da sich über 90 Prozent der Inselbewohner zum Hinduismus bekennen. Nur knapp 6 Prozent der Balinesen sind Moslems, daneben gibt es noch eine kleine christliche Minderheit sowie einige wenige Buddhisten.

Populärste Religion: Hinduismus

Der Hinduismus auf Bali, Agama Hindu Dharma, unterscheidet sich vom Hinduismus in anderen Ländern wie beispielsweise Indien. Gegen Ende des ersten Jahrtausends brachten indische Händler den Hinduismus nach Bali. Im Laufe der Jahrhunderte verschmolz er mit den animistischen Traditionen der Inselbewohner und es entstand die Hindu-Dharma-Religion, die balinesische Variante des Hinduismus. Einen Entwicklungsschub brachte der Hindu-Dharma-Religion auf Bali im 15. Jahrhundert die Zuwanderung von Hindus, die vor dem wachsenden Einfluss des Islam von der Nachbarinsel Java flohen. Es entstand dadurch ein Gegensatz zwischen den beiden Inseln.

Moscheen findet man in Indonesien fast überall, in Bali jedoch nur wenige...

Moscheen findet man in Indonesien fast überall, in Bali jedoch nur wenige…

Die Hindu-Dharma-Religion auf Bali vereint in sich also Elemente des Hinduismus, Buddhismus und animistischer Glaubenspraktiken. Der Ahnenkult spielt eine wichtige Rolle, verehrt werden die Götter des Wassers, der Erde, des Feuers und der Fruchtbarkeit. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist der Glaube an die Wiedergeburt. Ab dem 13. Jahrhundert begannen die Bewohner der Insel außerdem ihre Toten zu verbrennen. Nur in einigen abgelegenen Dörfern werden die Verstorbenen einem altmalaiischem Brauch folgend bis heute zum Verwesen im Freien aufgebahrt. Auf Bali gibt es auch ein Kastensystem, welches in seiner Ausprägung jedoch längst nicht so strikt ist wie das in Indien.

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Priester als Bindeglied in Bali

Eine wichtige Funktion haben die Priester in der Hindu-Dharma-Religion. Sie gelten als eine Art Bindeglied zwischen Gott und den Menschen. Ganz in Weiß gekleidet und leicht erhöht auf einem Thron über den Gläubigen sitzend leiten sie die Gottesdienste in den Tempeln. Priester sind auch bei vielen feierlichen Anlässen wie beispielsweise Hochzeiten oder Segnungen eines Neugeborenen anwesend. Dabei leiten sie die Zeremonie.

Unterschiedliche Religionen trifft man auch auf Bali

Unterschiedliche Religionen trifft man auch auf Bali

Es gibt einfache Tempelpriester, die Pemangku und den Hohepriester, Pedanda. Tempelpriester sind für die täglich anfallenden Aufgaben in einem Tempel zuständig und beteiligen sich aktiv an den Zeremonien und Prozessionen. Der Hohepriester dagegen widmet sich ausschließlich der Meditation und der Durchführung von Ritualen sowie dem Studium der Theologie. Er ist ein Brahmane, entstammt also der höchste Kaste. Unterstützung erhalten die Hohepriester von ihren Frauen, die ebenfalls den Status einer Priesterin genießen.

Auf Bali sind hinduistische Tempel überall präsent. Jedes noch so kleine Dorf verfügt über einen aufwendig gestalteten Sakralbau. In viele Häusern oder an besonderen Orten stehen oft auch kleine Tempel.

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